„Frieden schließen mit meiner Geschichte“ und „Steh auf!“

Valerie Lill und Christina Ott boten ein intensives Wochenende in unserer Gemeinde


Die Musikerin, Autorin und Dichterin Valerie Lill kennen viele schon durch ihre Konzerte, in denen sie ihr Publikum mit selbstgeschriebenen Songs und Poetry, mit Wortwitz und Hintergründigkeiten begeisterte. Am 13. Januar nun brachte sie die Psychologische Beraterin Christina Ott mit nach Holzminden, um im Rahmen der Veranstaltungsreihe „frauen“ ein ganz besonderes Tagesseminar anzubieten. Diese Veranstaltungsreihe möchte zweimal im Jahr einen Raum schaffen, in dem Frauen „gut für ihre Seele sorgen“ können, und da ging es am vergangenen Samstag gleich in die Tiefe.

„Frieden schließen mit meiner Geschichte“ lautete das Seminar in unseren Gemeinderäumen, an dem 33 Frauen teilnahmen. Denn, so Christina Ott, glücklich sein sei ohne Frieden mit der eigenen Biografie, speziell mit der Kindheit, nahezu unmöglich. Oft zeige sich dies in Lebensumbrüchen, wenn plötzlich alles auf dem Prüfstand stehe. Oder, wie Valerie Lill es in einem ihrer ersten Songs ausdrückte: „Wohin fallen die frierenden Fragen, wenn der Boden unter den Füßen fehlt?“.

Diese Kombination der Stärken beider Referentinnen zog sich wie ein roter Faden durch den Tag. Christina Ott streifte in ihren Inputs viele Themen der Seele wie „die eigene Identität“, „Selbstvertrauen und Gottvertrauen“ und „das innere Kind“ und legte damit ein psychologisches Fundament, um die Seele nach diesem Tag ein bisschen besser zu verstehen. Und Valerie Lill transportierte diese Inhalte dann vom Kopf ins Herz. Ihre Songs, Poetry-Vorträge und biographischen Geschichten berührten und ihre hoffnungsfrohe, zuversichtliche Ausstrahlung unterstrich das Gesagte auf authentische Weise. Dazu kamen kreative Elemente, die die Teilnehmerinnen zur Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Geschichte ermutigten. „Vom Sorgenkind zum Geborgenkind“ forderte die Teilnehmerinnen auf, das Gute in ihrer Biografie zu betonen und aus dieser Dankbarkeit heraus mutig das Morgen zu gestalten. Denn leider sei es ja „so leicht, sich das Leben schwerzumachen“. Dabei bezeugten beide, dass Gott hier eine Schlüsselrolle zukomme. Wenn wir Gott erlauben, aus unserer „History“ „His story“ zu machen, seien erstaunliche Veränderungen und Herzens-Heilungen möglich.

Diese Botschaft stand auch im Mittelpunkt des Gottesdienstes am nächsten Tag, der ebenfalls von Valerie Lill und Christina Ott gestaltet wurde. Unter dem Titel „Steh auf!“ wurden zwei Begegnungen Jesu aus dem Markus-Evangelium beleuchtet. In der ersten Begegnung heilte Jesus eine Frau, die an einer in der damaligen Kultur schambesetzten Krankheit litt. In der zweiten Begegnung wurde ein junges Mädchen, das direkt vor dem Eintreffen Jesu gestorben war, von ihm wieder zum Leben erweckt. „Steh auf!“ sagte Jesus zu dem Mädchen, und es wurde wieder lebendig. Christina Ott und Valerie Lill übertrugen diesen Bericht auf die menschliche Seele und erklärten, dass es neben der gesunden auch eine toxische Scham gebe. Diese oft in der Kindheit gemachten Erfahrungen des „nicht-richtig-Seins“ würden dann als Teil der eigenen Identität eingegliedert und könnten dauerhafte Gefühle der Minderwertigkeit bewirken. Aber wenn wir Jesus in dieses „innere Kinderzimmer“ eintreten ließen, könne er erstarrte innere Kinder wieder zum Leben erwecken.
Wenn Jesus uns auf diese Weile heilen dürfe, dann käme Mut in unser Leben. Mut, Neues zu wagen und ausgetretene Pfade zu verlassen. Denn „wir sind geboren, um zu leben, zu lieben und geliebt zu werden“, wie Valerie Lill es ausdrückte.

Diese hoffnungsfrohe Botschaft ließen die beiden beeindruckenden Referentinnen in Holzminden zurück und standen nach dem Gottesdienst noch bei einer Tasse Kaffee für Gespräche und das Signieren ihrer Bücher und CDs zur Verfügung. Und damit ging ein intensives Wochenende mit der eigenen Geschichte zu Ende, das für einige wohl erst der Anfang ist.

Die nächste Veranstaltung für „frauen“ ist für den Herbst dieses Jahres geplant.

 

Valerie Lill und Christina Ott hatten mutmachende Botschaften im Gepäck.

 
Der Seminartag am Samstag war mit Input, Musik, Poetry und kreativen Elementen gut gefüllt.
Die Inhalte des Seminars wurden im Gottesdienst am Sonntag in Predigt, Musik und Poetry aufgegriffen und zu einer Einheit abgerundet.

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