Danke, Jesus, dass Du gekommen bist!
Ein Weihnachtsbrief an Gott
Großer, herrlicher, allmächtiger Gott!
Dies allein ist die Anrede, die Deiner würdig ist. Du bist groß und mächtig und erhaben und heilig und Dir gebührt alle Ehre. Wir Menschen sind winzig im Vergleich zu Dir. Du hast eine wunderbare Welt geschaffen, die voller Schönheit und Wunder ist, und der alles genial zusammen passt. Du hast die Naturgesetze erdacht. Du hast alle Macht im Himmel und auf Erden und Du bist ohne jegliche Sünde, Du bist vollkommen!
Wie gut könntest Du ohne uns auskommen. Und doch kommst DU zu uns Menschen. Du hältst es vor lauter Liebe nicht aus, im Himmel zu sitzen und zuzusehen, wie wir Menschen es aus eigener Kraft nicht schaffen, Dir nahe zu kommen. Du sehnst Dich so sehr nach Nähe zu uns, nach einer Beziehung mit uns.
Und so hast Du Dich aufgemacht, Jesus. Du hast Deine privilegierte Stellung im Himmel verlassen und hast Dich unseren menschlichen Bedürfnissen unterworfen.
Du hast Hunger und Durst gelitten, Schlaflosigkeit und Reizüberflutung ausgehalten. Du warst ein Flüchtling. Du hast Einsamkeit und Schmerzen ertragen.
Jesaja 53,4: Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen.
Du hast auch die ganze Palette an menschlichen Gefühlen durchgemacht. Da waren Freude, Zuneigung und Liebe in Deinem irdischen Leben, aber auch enttäuschte Hoffnung, Ungewissheit und die bittere Erkenntnis, nicht verstanden zu werden.
Und am Ende Deines Lebens standen tiefste Angst, Einsamkeit und gleich zweimal die Erfahrung, von den besten Freunden verraten zu werden.
Und Du hast das Schlimmste ertragen, was ein Mensch durchmachen kann: Das Gefühl, von Gott verlassen zu sein.
Matthäus 27,46: Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
All das hast Du freiwillig getan. Du hättest das nicht zu tun brauchen. Aber wir lagen und liegen Dir am Herzen. Du wolltest uns befreien aus dem ewigen Kreislauf aus Sündigen, sich anstrengen, wieder versagen und wieder sündigen. Du wolltest uns befreien aus dem Teufelskreis aus Anstrengen und Versagen. Aus dem Dogma, sich selbst mit der eigenen, menschlichen Kraft erlösen zu müssen.
Deshalb hast Du unsere Sünden übernommen und hast Dich dafür am Kreuz bestrafen lassen. Damit die Kluft, die die Sünde zwischen uns und Gott schafft, überwunden werden kann.
Du hast die Voraussetzung für Nähe zu Gott geschaffen.
Jesaja 53,4: Aber er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.
Jesus, wenn wir Dir das glauben, wenn ICH glaube, dass Du das für MICH persönlich getan hast, weil ICH Dir so am Herzen liege, dann ist die Welt wieder in Ordnung. Dann kann ich so leben, wie Gott, unser Schöpfer, es sich ausgedacht hat. Dann kann ich so leben, wie Du es Dir wünscht, Gott.
Dann kannst Du mir Vater und Mutter sein. Perfekte Eltern voller perfekter Liebe für mich. Eine perfekte Liebe, die ich so in meiner irdischen Kindheit nicht erfahren konnte, denn es gibt auf dieser Erde keine perfekten Eltern. Aber Du bist perfekt und Deine Liebe ist vollkommen.
Dann kann ich Dir vollkommen vertrauen, mich bei Dir sicher und geborgen fühlen, egal, was das Leben für mich bereithält.
Dann kann ich aus dieser geliebten, sicheren Position heraus in die Welt gehen und dort ein Licht für Dich sein. Deine Liebe, die ich täglich am eigenen Leib erfahre, kann ich weitergeben an meine Mitmenschen. Sie lieben, so wie Du mich liebst. Ihnen Gutes tun, so wie ich es selbst von Dir jeden Tag erlebe. Keine Angst haben, zu kurz zu kommen, denn ich vertraue doch Deiner Fürsorge! Du hast genug für mich.
Und wenn ich doch mal strauchele, zu zweifeln beginne, Deine Liebe vergesse oder mich von Dir ablenken lasse, dann hast Du mir und uns einen Erinnerer dagelassen. Er stellt die online-Verbindung zwischen Dir und uns her, so dass wir wirklich immer miteinander verbunden sind. Der Heilige Geist, ein Teil von Dir, erinnert mich an Deine Liebe und an Deine Worte. Er ermutigt und tröstet mich und manchmal muss er mich auch ermahnen. Damit ich mich nicht von Dir abwende und mich mit weniger, mit weltlichen Dingen zufrieden gebe.
Heiliger Gott, ich danke Dir für diese riesengroße Liebe zu mir, zu uns!
So oft kümmern wir uns nicht um Dich, wir vergessen Dich und schlafen beim Beten mitten im Satz ein. Wir erzählen Dir jeden Tag das Gleiche, ohne mit dem Herzen dabei zu sein, oft vor dem Essen. Wir bauen auf unsere eigene Kraft und kommen erst zu Dir, wenn wir nicht mehr weiter wissen. Du bist unser Retter in der Not, aber erst dann. Vorher halten wir Dich auf Abstand und wollen uns nicht reinreden lassen.
Wir bringen Dir Misstrauen entgegen und glauben nicht, dass Du es gut mit uns meinst, wenn es sich für uns schlecht anfühlt.
Wir erheben uns über Dich und fühlen uns Dir überlegen, denn wir schreiben Dir vor, was Du für uns tun sollst. Und wenn Du nicht nach unseren Vorstellungen handelst, sind wir geneigt, Dich durch Liebesentzug zu bestrafen oder an Deiner Allmacht zu zweifeln.
Gott, kein menschlicher Freund würde sich so eine Behandlung gefallen lassen. Den Freund wären wir schnell los, denn keiner möchte so behandelt werden.
Und auch Du leidest unter unserem Verhalten. Du sehnst Dich nach uns, Du erwartest uns voller Liebe, Du willst der Wichtigste in unserem Leben sein. Unser Ignorieren, unsere Zurückweisung und Überheblichkeit schmerzen Dich über alle Maßen.
Und wie sehr muss es Dich schmerzen, dass so viele Deiner Menschen nichts von Dir wissen wollen, Deine Liebe zurückweisen und sogar Deine Existenz leugnen. Und dass manchmal Deine Kinder fehlen, um ihnen den Weg zu Dir zu weisen.
Du könntest uns alle mit Leichtigkeit vor Deinem Thron niederwerfen. Wenn Du dich heute in Deiner ganzen Herrlichkeit offenbaren würdest, könnten wir alle gar nicht anders, als Dich anzubeten und Dir die Ehre zu geben. Wir müssten unsere Knie beugen und mit unserer Zunge bekennen, dass Du der Herr bist und sonst keiner, wie es in Jesaja 45 heißt.
Aber Du willst nicht unsere Unterwerfung, Du willst unsere Liebe. Und Liebe ist immer freiwillig, sonst ist es keine Liebe.
Und weil Du uns Menschen, jeden persönlich, mit unendlicher, vollkommener Liebe liebst, bist Du, Jesus, zu uns gekommen. Um um uns zu werben, voller Geduld. Du wartest auf uns und manchmal müssen wir erst weggehen, um zurückzukommen. Manchmal auch mehrmals. Aber Du wartest.
Lukas 15,20: Als der Sohn aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
Du wirbst um unser Herz, um unsere kleine, menschliche, unvollkommene Liebe. Die Dir trotzdem so wichtig ist, dass Du dafür gestorben bist, auf diese schreckliche, grausame Art.
Du willst uns in diese liebevolle Beziehung zu Gott führen, in der wir uns gegenseitig immer besser kennenlernen, so dass wir schließlich die Ewigkeit miteinander verbringen können.
Joh. 3,16: So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Jesus, ich danke Dir aus tiefstem Herzen für Deinen Entschluss, in unsere Nähe zu kommen. Dich an Weihnachten in diesem Stall gebären zu lassen und all die Mühsal, die Kämpfe und die Dunkelheit dieser Welt auf Dich zu nehmen.
Um uns zu retten. Es war und ist der einzige Weg.
Du hast uns zuerst geliebt, in Deiner Geburt reichst Du der Welt die Hand. Und so wollen wir Deinem Werben nachgeben und zu Dir kommen. Uns Dir vollkommen zuwenden. Auch unsere Schuld bekennen, all die vielen Situationen, in den wir Dich vergessen, verleugnet oder verachtet haben. Nicht zu stolz sein, um Vergebung von Dir zu erbitten. Denn Du gewährst sie gerne.
Dein Schritt in diese Welt bringt uns dazu, auf Dich zuzugehen. Wie ein Säugling, der von seiner Mutter abhängig ist, können wir Dir nichts bringen, nichts vorweisen, was Du nicht selbst tun könntest. Wir können Dir nur unsere kleine, mickrige Liebe bringen. Aber das ist es, was Du willst.
Amen.