Fundiert und kurzweilig informierte Ingo Krause über die „Herausforderung Smartphone“.
Das Smartphone und damit verbunden der allgegenwärtige Zugang zum Internet bietet eine Menge Möglichkeiten, aber eben auch Gefahren, gerade für Heranwachsende. Darauf wies Ingo Krause, Schulleiter der August-Hermann-Francke Gesamtschule Detmold und selbst vierfacher Vater hin.
Er war der Einladung des „Vereins zur Förderung des Christlichen Gemeindelebens e.V.“ gefolgt und bot in unseren Gemeinderäumen einen fundierten Einblick in die Welt des Smartphones mit seinen Chancen und Risiken. In einem ca. einstündigen Vortrag, unterlegt mit vielen anschaulichen Grafiken und Bildern, bot Ingo Krause zunächst einen allgemeinen Überblick über die digitale Revolution und wie „Online“ unsere Welt und die unserer Kinder und Jugendlichen verändert.
Daran anschließend ging es ihm um eine Beurteilung dieser Entwicklung und um Handlungskonsequenzen. Das Smartphone erfüllt viele unserer menschlichen Bedürfnisse, so z. B. das Bedürfnis nach Anerkennung durch das Posten von Fotos und Kommentaren auf den sozialen Netzwerken, das Bedürfnis nach Belohnung durch kleine Erfolgserlebnisse bei Handy-Spielen und vieles mehr. Dies birgt natürlich ein Abhängigkeitspotential, dem gerade sehr junge Smartphone-Nutzer ungeschützt ausgesetzt sind. Hier brauchen Kinder und Jugendliche unbedingt Eltern, die nicht wegschauen, sondern die sich intensiv mit der Smartphone- und Internetnutzung ihrer Kinder befassen und altersgerechte Regeln aufstellen, absprechen und durchsetzen. Auch das Schaffen von nicht-virtuellen Alternativen wie gemeinsame Unternehmungen in der realen Welt gehören dazu: Zum Schutz der Kinder - nicht nur gegen Missbrauch und Mobbing - sondern auch für eine ganzheitlich gesunde Entwicklung hin zu reifen Erwachsenen.
Sehr differenziert und lebensnah machte Ingo Krause, dem man die langjährige Erziehungserfahrung mit den eigenen fast erwachsenen Kindern abspürte, Mut, sich der digitalen Revolution im Kinderzimmer zu stellen. Man kämpfe nicht gegen die Medien, sondern um sein Kind, so seine Aussage. Und dafür lohne es sich allemal, hier viel Zeit, Kraft und Geld zu investieren.
In der anschließenden Diskussionszeit bei Kaffee und Kuchen konnte der Referent weitere Fragen aus seinem reichen Erfahrungsschatz als Schulleiter und Vater beantworten und gab auch Raum für Diskussionen unter den Teilnehmern. Hier konnten auch die Eltern mittlerweile erwachsener Kinder den Teenager-Eltern, die gerade an „vorderster Front“ kämpfen, mit ihren eigenen Erfahrungen in der Rückschau ein Stück Gelassenheit vermitteln. Und so war dieser Nachmittag informativ, zum Nachdenken anregend, aber auch Mut machend, bei diesem Thema nicht aufzugeben.