Sardinienreise Ostern 2010

Die erste Rover- Großfahrt der Eversteiner Holzminden

PfadfinderDie Landschaft des Südens Sardiniens zog an uns vorbei. Sechs Gesichter schauten gespannt aus dem Fenster des Linienbusses von Pula nach Cagliari. Freudig und erschöpft genossen wir die Stille und die gedrängte Zivilisation. Wir wussten wo wir schlafen werden, das war fast ein neues Gefühl auf dieser Fahrt und es stimmte uns gelassen. Der Bus schaukelte über die Straßen, jeder hing seinen Gedanken nach. Hin und wieder fielen die Augen zu. Heute Abend wird es das letzte Mal „Römer“ geben,... die Fahrt neigte sich ganz behutsam den Ende entgegen.

Die letzten Tage waren sehr spannend und erlebnisreich gewesen.
Ungewiss, wo wir die erste Nacht verbringen würden, landeten wir müde in der Hauptstadt Sardiniens. Es war schon dunkel als wir den Flughafen verließen. Zwischen ein paar parkenden Autos konnten wir die erste Dosenwurst als Abendbrot essen. Alle waren wir müde und wollten schnell schlafen. Nach langem Suchen fanden wir einen Schlafplatz , mit dem wir uns einigermaßen zufrieden geben konnten. Mit der Zuversicht, dass Gottes Hand über uns wacht, schlummerten wir in unseren Schlafsäcken direkt neben dem Hafenbecken.

Der nächste Tag war ein Sonntag. Wir machten uns auf den Weg zu der Baptistengemeinde in Cagliari. Dort wurden wir freudig und herzlich empfangen und erlebten einen italienischen Palmsonntags-Gottesdienst. Nach einer Unterhaltung bot uns die Gemeinde ein freies Apartment an, direkt am Meer. Dieses Angebot nahmen wir danken und gerne entgegen. Wir verbrachten den Tag in Cagliari, kauften ein und schauten uns die Altstadt an. Dort ruhten wir uns aus und tankten Sonne.
Durch unsere Kluft, wurden wir auch von anderen Pfadfindern erkannt, angesprochen und bekamen nicht nur ein Getränk ausgegeben, sondern auch eine Stadtführung. So lernten wir nicht nur die Stadt, sondern auch die Menschen kennen.


Am Abend machten wir uns auf den Weg zum Strand und zum Apartment. Dort planten wir unsere weiteren Vorhaben. Morgen wollten wir raus aus der Stadt und die Natur erleben. Frisch geduscht, erwartungsvoll und überaus dankbar, verbrachten wir die zweite Nacht in Betten.
Voller Erwartung begannen wir den Montag mit Brötchen und Packen. Die Rucksäcke wurden mit Trinkwasser ausgestattet und auf das Minimalgewicht reduziert. Am späten Nachmittag saßen wir im Bus von Cagliari nach Teulada. Der Bus war voll. Unsere Rucksäcke wurden von den Italienern gemustert. Jetzt sahen wir was vom Land. Der Süden Sardiniens wartete auf uns.

Je weiter wir uns von der Hauptstadt entfernten, desto leerer wurde der Bus. Wir alle waren wohl froh in diesem Bus sitzen zu können. Raus aus der Stadt, rein in das Abenteuer.


Wir fuhren, bis uns der Busfahrer deutlich machte, dass wir die Endstation erreicht hatten. Die Straße führte uns Richtung Meer. Dieses erreichten wir jedoch nicht mehr an diesem Tag. Hochmotiviert mit frischen Orangen liefen wir an der Straße entlang. Dann begann die Schlafplatzsuche. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit fanden wir eine Wiese, die wir zu unserem Nachtlagerplatz erklärten. Schnell wurde Kartoffelbrei gekocht, dieser dann auf einer Scheibe Brot und Käse geschmiert (dieses Gericht wurde von uns „Römer „ genannt) und am kleinen Lagerfeuer gegessen. Wir beschlossen, unter freiem, sternenklaren Himmel zu nächtigen. Gegen drei Uhr nachts wurden wir dann von den noch kleinen Regentropfen geweckt. Schnell standen alle und wir bauten aus den Kotenbahnen eine Überdachung auf. Dies war die einzige Nacht in der es regnete. Am nächsten Vormittag klarte es dann auf und wir erreichten das Meer.

Pfadfinder

 

Ein kleiner Fischerhafen wie aus einem Bilderbuch wurde unser Mittagsplatz und es gab das von Carsten schon langersehnte Brot mit Käse und Wurst. Nach der gemütlichen Mittagspause, machten wir uns auf den Weg weiter an der Küste entlang. Autos und Häuser waren eine Seltenheit geworden. Eine Turmruine wurde von weitem sichtbar.

 

 

 

 

Pfadfinder

An diesem Abend machten wir uns früher auf Schlafplatzsuche, damit wir kochen und unseren Lagerplatz aufbauen konnten. Wir fanden ein gemütliches Plätzchen, das uns nur durch eine Hecke vom Meer, bzw. von dem felsigen Strand trennte. Nach dem Abendbrot lasen wir einen Teil des Römerbriefes im Sonnenuntergang, mit dem Rauschen des Meeres im Hintergrund. Nach einigen Liedern am Lagerfeuer krochen wir in unsere Schlafsäcke und freuten uns auf den nächsten Tag.

 

 

Mit Sonnenschein gesegnet setzten wir unsere Küstenwanderung fort. Wir erreichten unser nächstes Ziel schneller als erwartet und konnten so am Strand die Zeit zum waschen und schwimmen, und um die Gegend zu erkunden, nutzen. Wir beschlossen an diesem Strand für die Nacht unser Lager zu errichten. Diesen wunderschönen Platz mussten wir mit vielen Mücken teilen. So war die Nacht recht umkämpft.
Von dort begann das schönste Stück unseres Weges. Wir erklommen auf dem kleinen Weg wohl auch einige wenige Höhenmeter und hatten einen wunderschönen Blick. Der Frühling blühte uns entgegen und die Sonne begleitete uns. Die nächste Nacht verbrachten wir in einem Olivenhain.
Weiter an der Küste entlang kamen wir unserem Ziel Nora (eine alte römische Stadt) näher. Nachdem die Wanderschuhe gegen Flipflops ausgetauscht wurden, erreichten wir gegen Mittag eine Ruine, die unser Nachtlager sein sollte. Wir richteten uns ein und genossen die starke Festung um uns herum.


PfadfinderDer Sonnenaufgang weckte uns und aus dem Schlafsack betrachteten wir die rote Sonne über der alten römischen Stadt am Meer aufgehen.
Gemeinsam machten wir uns bereit, in die Zivilisation zurückzukehren. In der Stadt Pula gönnten wir uns ein Eis und kauften uns Busfahrkarten, damit wir am Abend nach Cagliari zurück in das Apartment kommen konnten.


Die letzten fünf Tage waren geprägt von Sonnenschein und wunderschönen Landschaften: Blaues Meer, weiße Strände, steinige Klippen, Palmen, Oliven- und Eukalyptusbäume.

Wir sind dankbar für die gemeinsame Zeit, Gottes spürbaren Segen und seine Begleitung. Wir durften erleben, wie Gott uns versorgt und uns immer wieder überrascht. Auf der Fahrt durften wir lernen, wie Christen in der Welt verbunden sind und sich voll Liebe und Vertrauen begegnen können.

Vielen Dank an alle, die für uns gebetet haben, an uns gedacht haben, uns unterstützt haben und sich für uns und die Pfadfinder einsetzen und interessieren.


Pfadfinder

Anna K., David M., David R., Carsten R., Svenja B. und Mirjam T.

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