Freitag, 18. Februar 17:00 Uhr. Sechs gegen Kälte verpackte und mit Rucksack beladene Gestalten treffen sich am Steinbruch der Pfadfinder. Es ist die nicht ganz vollständige Sippe der Geparden, alles Jungpfadfinder im Alter von 10-13 Jahren mit ihrem Sippenführer und Kornett. Ziel ist das Wandervogel-Landheim Holzminden zwischen Lüchtringen und Boffzen. Es ist ein trüber Tag, schnell wird es dunkel und der eigentlich scheinende Vollmond ist nicht zu sehen. Die Orientierung durch den Solling ist dabei nicht so ganz einfach. Der Weg wird länger als gedacht und beim Wandern wird uns warm.
Kurz nach 20:00 Uhr erreichen wir die Hütte. Kerzen anzünden, Gepäck abladen und zuerst die beiden Öfen, Kamin und Küchenherd, befeuern, denn es ist lausig kalt in der Hütte und wir haben Hunger. An diesem Wochenende wollen wir gemeinsam theoretisches und praktisches Pfadfinderwissen lernen. Umgang mit Messer, Säge und Axt, Geschichte der Pfadfinder, Orientierung mit Karte und Kompass, aber auch Arbeit im kleinen Koch- oder Feuerteam. Genauso sollen Spiel und Spaß nicht zu kurz kommen, die Andachten handeln von den Bibelversen, die wir auswendig lernen wollen und es wird natürlich gesungen.
Die erste Nacht auf dem Schlafboden ist noch erbärmlich kalt, aber am Folgetag wird die gesamte Hütte so eingeheizt, dass wir fast die Temperaturen einer Schwitzhütte erreichen. Gekocht wird auf dem kleinen Küchenherd mit Feuer, alle müssen dabei in kleinen Teams mithelfen, schneiden, schnippeln und spülen. Am zweiten Abend erhalten wir Überraschungsbesuch – es gibt doch tatsächlich ältere PfadfinderInnen, die glauben uns erschrecken zu können. Gemeinsam singen wir an diesem Abend noch viel im aufgeheizten Aufenthaltsraum mit der großen Eckbank.
Die Nächte sind kurz, wird doch viel gekichert und gelacht und die Ersten sind morgens schon wieder früh wach. Auch der nächtliche WC-Gang auf das neben dem Holzschuppen liegende Plumpsklo ist eine Überwindung und weckt die leichter Schlafenden immer gleich mit. Am Sonntag, nach der Andacht und der Lerneinheit Pfadfindergeschichte ist unser Trainingswochenende am Mittag schon wieder vorbei. Hütte wieder in Ordnung bringen, Feuerholz nachlegen, Anmachholz bereitstellen und dann werden wir abgeholt. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, wir haben was gelernt und uns in einer kleinen Gemeinschaft erlebt.
Es werden sicherlich noch weitere intensive Wochenenden in unserer kleinen Sippe folgen.
Ulf